Über mich

Janet Michel-Nyamayaro
Janet Michel-Nyamayaro
Janet Michel-Nyamayaro

Ich bin in Simbabwe aufgewachsen und weiss aus erster Hand, was Armut ist. Als junges Mädchen hatte ich Angst, zur Schule zu gehen, als meine Periode kam. Der Grund dafür ist, dass ich meinen Platz mehrmals persönlich «verschmutzt» habe und auch miterlebt habe, wie viele Mädchen dasselbe taten. Die Verlegenheit war unbeschreiblich. Jungen gingen peinlich berührt um dich herum. Jeder wusste, was passiert war, wenn ein Mädchen mit einem Trikot oder Blazer um die Taille von Schulzimmer zu Schulzimmer ging. Viele Mädchen kamen einfach nicht zur Schule, wenn sie ihre Periode bekamen. Damenbinden sind teuer und für viele Frauen und Mädchen in diesen Umgebungen unerreichbar, und jeden Monat müssen schwierige Entscheidungen getroffen werden. Haben wir Geld für das Mahlen des Mais für Sadza (Hauptgericht, ähnlich Polenta)? Geld für Binden war sowieso nie ein Thema? Fehlen in der Schule wirkt sich auf die Leistung der Mädchen und damit auf ihre Erfolgschancen negativ aus. Das wiederum unterstützt die falsche Meinung in der Gesellschaft, dass die Bildung von Mädchen als nicht wichtig angesehen wird. Periodenarmut ist real und ein Vorläufer anderer Formen der Armut, einschliesslich wirtschaftlicher Armut.

Diese Erfahrung hat mich geprägt und mich über Jahre nicht los gelassen. Das hat mich dazu inspiriert, eine nachhaltige Lösung zu entwickeln - funktionale, erschwingliche, wiederverwendbare und umweltfreundliche Hygienepads. Ich teilte die Idee mit meinen Freundinnen und meiner Nachbarin, die für mich fast wie eine neue Mutter wurde. Ich kaufte Material und schnitt das erste Pad aus. Meine Nachbarin nähte eine ersten Prototypen, dann schnitt und nähte sie verschiedene Grössen davon. In vielen Stunden perfektionierten die Idee.

Wir haben junge Mädchen, Freunde und andere Frauen eingeladen, die Binden in der Praxis zu testen. In den letzten sechs Monaten seit Dezember 2020 haben meine Tochter und ich nur die selber genähten Binden verwendet. Wir haben auch mehrere Frauen unsere Produkte testen lassen. Das Ergebnis war durchwegs positiv. Der Tragekomfort war besser als mit gekauften «Plastik»-Produkten. 

 

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