Seit Jahren leide ich unter Inkontinenz. Weder die operative Entfernung der Gebärmutter noch Beckenbodentraining haben dagegen geholfen.
Selbstredend nimmt die Stärke der Inkontinenz mit dem Alter zu. So war ich seit langem daran gewöhnt, immer eine Einlage und später eine Binde zu tragen. Ich hatte mich nun mit einer Bindengrösse eingependelt, etwas mehr für den Tag, Einlage für die Nacht. Der Verbrauch war enorm, durchschnittlich pro Woche ein Paket.
Anfang dieses Jahres kam ich mit der Idee des «One planet sustainables» in Kontakt. Ich war begeistert von der Idee und wollte gleich als Testperson für Inkontinenz die Produkte ausprobieren. Seither bin ich dabei und froh, nicht mehr ständig die Wegwerfbinden kaufen zu müssen.
Ich habe das Gefühl, ich hätte einen neuen Tragekomfort. Die Baumwolle entspricht meiner Scheidenflora besser. Ich spüre mich besser und kann so meine Ausscheidungen ein wenig besser kontrollieren. Ich fühle mich auch körperlich wohler dabei.
Ich habe verschiedene Grössen ausprobiert und gemerkt, dass es mir mit der Grösse S wohl ist. Die Prokukte lassen nichts durch, ich war nie «durchnässt». Die Saugfähigkeit ist gut. Wenn beim Toilettengang ein Wechsel nötig ist, wasche ich die Produkte kalt aus und hänge sie auf, im Winter im Badezimmer, im Sommer auf dem Balkon. Erstaunlicherweise gibt es dabei keine Geruchsimmissionen. Einmal pro Woche wasche ich alle Pads mit 60° in der Maschine. So komme ich mit meinen sechs Pads gut durch die Woche.
Vor einigen Wochen kam mir die Idee, man könnte für den aufsaugenden Innenteil anstelle des gummierten Moltons ein Stück verfilztes Schafwollflies nehmen. So habe ich selber mit einer Schablone einige Pads mit diesem Innenteil genäht Auch diese Pads bewähren sich gut; ich will versuchen, den Innenteil noch etwas dünner zu halten, da die Saugfähigkeit längst gegeben ist.
Ich bin motiviert und gespannt, wie sich die Produkte weiterentwickeln und bewähren. Im Moment geht es darum, wie lange die Materialien halten bei täglichem Gebrauch, wie das die Inkontinenz erfordert. Bis jetzt sehen alle Produkte noch gut aus nach viermonatigem Gebrauch mit z.T. täglichem Waschen und wöchentlichem Maschinenwaschen. Wie lange wohl?
Eine steigende Anzahl Frauen lässt sich für diese nachhaltige Methode begeistern, und gerne wollen wir auch den Frauen in einkommensschwachen Gebieten und Entwicklungsländern die Möglichkeit geben, sich selber nachhaltige und langdauernde Produkte zu nähen mit Material, das erschwinglich ist für sie. Ebenso können so Frauen ein Einkommen generieren und somit zu ihrer Selbständigkeit beitragen.
Roggwil, 27. 6. 2021 Martha Grütter